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Senioren sichern den Schulweg

20 Jahre unfallfrei zur Schule - Verkehrshelfer sind wieder im Einsatz

Ab dem 18. September sind sie wieder im Einsatz: 19 Senioren stehen bei jedem Wetter am Kreisel in Ailingen und an der Grötzelstraße in Berg bereit und bringen Erstklässler sicher über die Straße. Auch wenn die meisten schon viele Jahre dabei sind, müssen sie in jedem Jahr neu die Schulbank drücken und sich die Regeln nochmal bewusst machen, bevor es losgeht Die Fortbildung fand im Bürgersaal auf Einladung des Arbeitskreises Familie, der Polizei und der Verkehrswacht Bodenseekreis in Ailingen statt.

Polizeioberkommissar Dietmar Meisohle zeigte sich begeistert: „Wir haben eine tolle Mannschaft. Es macht Spaß, mit ihnen erfolgreich zusammen zu arbeiten. Das zeigt sich auch darin, dass wir seit 20 Jahren keine nennenswerten Unfälle mehr hatten“, betonte Meisohle. Alle 19 Senioren, die vergangenes Jahr dabei waren, helfen auch in diesem Jahr mit. Dennoch bestehe auch für die vielen erfahrenen Verkehrshelfer die Gefahr, dass sich durch Routine Fehler einschleichen können, sagte der Polizist. „So ist es schon ein großer Unterschied, ob Erstklässler oder Senioren über die Straße geleitet werden.“ Die Kinder kennen vieles nicht. Hinzu komme die Aufregung an den den ersten Schultagen. „Sie nehmen nicht alles wahr, können Geschwindigkeit und Entfernung schlecht einschätzen. Und bei den Senioren lässt das Sehvermögen nach, sie werden langsamer“, zählte Meisohle auf.

Angelika Drießen vom Arbeitskreis Familie war besonders stolz auf 20 Jahre ohne Unfall durch den Einsatz „ihrer“ Verkehrshelfer. Sie gab auch nähere Einzelheiten bekannt: Ab Montag stehen zu Schulbeginn und Schulende für die Abc-Schützen die Verkehrshelfer parat, drei in Ailingen und zwei in Berg.

Die Eltern werden am ersten Schultag über den Einsatz und den Umgang mit den Verkehrshelfern informiert, damit sie und die Kinder keine Überraschungen erleben. „Ich freue mich immer wieder über die tollen Rückmeldungen der Eltern, die den Einsatz der ehrenamtlichen Senioren ausschließlich positiv bewerten“, berichtete Drießen. Damit auch immer Lotsen zu den richtigen Zeiten parat stehen, hat sie einen Dienstplan aufgestellt. Die Verteilung der Dienste war schnell geregelt. Es gibt keine Lücken. Denn jedem Helfer liegt es am Herzen, dass die Kinder die Wege gefahrenlos meistern können, sagte Drießen. Dennoch machte sie darauf aufmerksam, dass noch weitere Helfer gesucht werden.

Auch auf den Schutz der Helfer wird mit der entsprechenden Ausstattung geachtet. Polizeioberkommissar Meisohle erläuterte: „Es wird dunkler, Nebel und Schnee verschlechtern die Sicht. Wir müssen aber gesehen und wahrgenommen werden. Und deshalb ist es so wichtig, die Weste, Mütze und Kelle zu tragen.“

Von Anfang an dabei ist Franz Josef Hagel. Das 84-jährige Ailinger Urgestein freut sich immer noch auf seine Dienste am Kreisel: „Ich mache das aus Spaß und Freude. Der Umgang mit Kindern liegt mir sehr am Herzen. Und richtig schön finde ich es, wenn die Jüngsten mich wiedererkennen, mich ansprechen und grüßen. Ich komme dann gerne mit den Kindern ins Gespräch.“

In Berg ist seit vier Jahren Hartmut Butz dabei. Der Rentner hat Zeit und setzt sich als ehemaliger Sportlehrer gerne für die Sicherheit im Straßenverkehr ein. Und bei ihm schließt sich der Kreis: Im Schuljahr 1968/69 war er als Schüler schon als Lotse im Einsatz. Und jetzt steht er an der Straße als Verkehrshelfer in einer tollen Gemeinschaft, lobte er die Gruppe.

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte Angelika Drießen noch eine Überraschung parat: „Für die engagierten Senioren gibt es als Dankeschön eine Fahrt ins Blaue.“

Text und Fotos: Schwäbische Zeitung, Johannes Weber

19 Senioren stehen am Kreisel in Ailingen und an der Grötzelstraße in Berg bereit und helfen Erstklässlern über die Straße. (Text und Foto: Johannes Weber)
Hartmut Butz ist ehemaliger Sportlehrer und war früher schon als Schülerlotse unterwegs. (Text und Foto: Johannes Weber)