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Schulwegtrainer

Eine Initiative der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg und der Unfallkasse Baden-Württemberg

Die Online-Anwendung zeigt angehenden Schulkindern und ihren erwachsenen Bezugspersonen (Eltern, aber auch pädagogischen Fachkräften) alle wichtigen Regeln für einen sicheren Schulweg zu Fuß. Die Tipps und Empfehlungen des Schulwegtrainers sind von Verkehrsexpertinnen der Verkehrswachten und der Polizei erstellt worden und greifen die wichtigsten Punkte aus dem praktischen Schulwegtraining der Polizei auf.

www.schulwegtrainer.de

Sicherer Schulweg - Schulanfänger sind Verkehrsanfänger

Wenn Kinder in die Schule kommen, stehen sie vor einer neuen und großen Herausforderung – dem Schulweg. Für viele Erstklässler beginnt nicht nur die Schule, sondern auch ein neuer Lebensabschnitt. Erstklässler wissen noch nicht, was es mit den Regeln im Straßenverkehr auf sich hat. Kinder in dieser Altersgruppe sind stark gefährdet, da sie den Anforderungen des Straßenverkehrs noch nicht gewachsen sind.

„Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen – entwicklungsbedingt sehen, hören und handeln sie anders“, erklärt Harald Müller, 1. Vorsitzender der Verkehrswacht Bodenseekreis e. V.

„Schulanfänger haben entwicklungsbedingt noch ein geringer ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein als Erwachsene. Sie bewegen sich unsicher im Straßenverkehr, da sie zum Beispiel noch nicht über parkende Autos hinweg schauen und auch Entfernungen und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen schwer einschätzen können.“

Eltern müssen ihre Kleinen daher auf den Schulweg vorbereiten und ihnen erklären, was sie im Straßenverkehr zu beachten haben. Deshalb sollten sie noch in den Ferien, also vor dem Schulbeginn mit ihren Kindern den Schulweg abgehen. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert.

Damit Eltern ihre Kinder fit für den Schulweg machen können, gibt die Verkehrswacht Bodenseekreis hierzu einige Tipps:

  • Ermitteln Sie den sichersten Weg zur Schule. Das ist nicht immer der kürzeste, aber mit Sicherheit der beste Weg.
  • Gehen Sie den Schulweg mehrfach gemeinsam, am besten wochentags genau zu der Zeit, zu der das Kind demnächst in die Schule geht.
  • Auch bei wenig Verkehr grundsätzlich erst an der Bordsteinkante anhalten und sich dann nach links, rechts und wieder links orientieren.
  • An Zebrastreifen und Fußgängerampeln erst den Blickkontakt zu den herannahenden Autofahrern aufnehmen, bevor der erste Schritt gemacht wird.
  • Besprechen Sie die Gefahrenquellen auf dem Weg ausführlich. Üben Sie mit ihm, wie es sich an diesen Stellen richtig verhält.
  • Rollentausch: Lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei soll es Ihnen erklären, was es sieht und was es deshalb tun möchte.
  • Beginnen Sie den Tag mit einem gesunden Frühstück harmonisch und ohne Eile. Emotionaler Stress oder Zeitdruck wirken sich negativ auf die Aufmerksamkeit Ihres Kindes aus.
  • Kinder im Straßenverkehr sollten stets helle und reflektierende Kleidung und Schulranzen tragen.
  • Begleiten Sie Ihr Kind am Anfang auf dem Schulweg und prüfen Sie auch später, ob Ihr Kind den empfohlenen Weg benutzt.
     
     
  • Zu Fuß zur Schule zu gehen ist am gesündesten und trägt dazu bei, dass Ihr Kind sicher und selbständig wird. Die „Elterntaxis“ hindern Kinder in ihrer Entwicklung und behindern bzw. gefährden teilweise sogar die zu Fuß gehenden Kinder im Schulumfeld.
  •  Sollten Sie es doch einmal ausnahmsweise mit dem Auto zur Schule bringen, dann denken Sie immer daran, Ihr Kind im vorgeschriebenen Kindersitz zu sichern, egal wie kurz der Weg ist.
  • Wenn Ihr Kind mit dem Schulbus oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, üben Sie auch hier das richtige Verhalten – an der Bushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen und im Bus.
  •  Kinder sollten mit einem altersgerechten und verkehrssicheren Fahrrad frühestens nach der Radfahrausbildung in der 4. Klasse und nur mit Fahrradhelm zur Schule fahren.

„Als Eltern haben Sie eine Vorbildfunktion - beachten Sie stets alle Vorschriften sorgsam“, mahnt Harald Müller. „Mal eben ausnahmsweise über eine rote Ampel huschen, weil die Zeit drängt, sollten Sie unbedingt vermeiden. Möglicherweise merkt sich Ihr Kind diese eine Ausnahme und tut es Ihnen irgendwann gleich“.

Aber auch die anderen Verkehrsteilnehmer sind gerade zu Schulbeginn ganz besonders gefordert. „Erhöhte Aufmerksamkeit, partnerschaftliches Verhalten und langsamere Geschwindigkeiten helfen, Gefahren bzw. Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden“, so Harald Müller.

Deshalb stellt die Verkehrswacht Bodenseekreis im Rahmen der landesweiten Aktion „Sicherer Schulweg“ den Städten und Gemeinden Plakate „Achtung - Schule hat begonnen“ sowie Spannbänder mit der Aufschrift „Bitte langsam! Schule hat begonnen“ zur Verfügung.

Aber auch die auf dem Schulweg eingesetzten Verkehrshelfer, u. a. auch die Ailinger Seniorenlotsen und die Ampellotsen in Meckenbeuren, werden gemeinsam von der Polizei und der Verkehrswacht Bodenseekreis bei ihrem ehrenamtlichen Einsatz im Rahmen der Verkehrssicherheitsarbeit unterstützt.